Dr. Michael Lenzhofer (mittlerweile Oberarzt im KSK)

Mein Erfahrungsbericht handelt von den 9 Monaten (05/2015 – 01/2016), die ich im Rahmen des Zivildienstes als Turnusarzt an der Abteilung für Innere Medizin im Kardinal Schwarzenberg’schen Krankenhaus in Schwarzach verbringen durfte.
Im Zivildienstgesetz wird unter §4.(1) der qualifizierte Einsatz, also der Einsatz von Zivildienern, die eine Berufsberechtigung in bestimmten Einrichtungen des Krankenwesens – in meinem Fall „Dienst in Krankenanstalten“ – haben, beschrieben. Dies nahm ich zum Anlass, mich mit dem Wunschkrankenhaus, der Zivildienstbehörde und Ärztekammer in Verbindung zu setzen und es wurde mir – wie auch mittlerweile einigen anderen Zivildienern – gewährt, im Rahmen des Zivildienstes turnusärztliche Tätigkeiten ausüben zu dürfen.
Im Tagesablauf sind Morgenbesprechungen, wöchentliche Fortbildungen, tägliche Präsentationen spezieller Fälle im Rahmen der Morgenbesprechung (Dienstag: Fortbildung, Mittwoch: Radiologie, Donnerstag: Gastroenterologie, Freitag: Kardiologie), Visite, Patientenaufnahme, Patientenentlassung, Arztbrief diktieren und weitere Tätigkeiten vorgesehen. Oft ist das Diktieren von Arztbriefen nachmittags die Hauptbeschäftigung. Dies wird jedoch durch gelegentliche Aszitespunktionen, Pleurapunktionen und ähnliches wettgemacht. Im stationären Alltag wird der Umgang mit Transfusionsmedizin inklusive Bedside-Test erlernt.
Die Abteilung für Innere Medizin umfasst eine Vielzahl internistischer Themengebiete: Kardiologie mit eigenem Herzkatheter-Labor, Nephrologie mit Dialyse, Gastroenterologie mit Endoskopie, Onkologie, Intensivmedizin usw.
Der Großteil der Patienten ist, den europäischen epidemiologischen Daten entsprechend, aufgrund einer kardiovaskulären (Begleit-)Erkrankung stationär.
Jeden Mittwoch findet von 16:00 – 17:00 Uhr eine spezielle Fortbildung für Turnusärzte/Ärzte im Basisjahr statt: Diese wird von wechselnden Ärzten verschiedener Abteilungen gehalten und umfasst die wichtigsten Themen im klinischen Alltag.
Pro Monat werden vier bis sechs Dienste als Turnusarzt absolviert. Hier wird man aber nie alleine gelassen, da stets ein Assistenz- und Oberarzt für Rücksprachen zur Verfügung steht. Hier wird die Nacht zum Großteil in der interdisziplinären ZNA (Zentrale Notaufnahme) verbracht, wo chirurgische, neurologische und internistische Fälle behandelt werden. Das Notfallmanagement verschiedenster Krankheitsbilder wird hier erlernt.
Speziell hervorzuheben ist das ausgezeichnete Klima sowohl unter den Turnusärzten/Ärzten im Common-Trunk als auch dem gesamten Team der Inneren Medizin.